KRITIK: CINEMA FUTURES – ein Dokumantarfilm von Michael Palm

 

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´@Foto: Mischief Films

 

3D, Imax, DolbyAtmos – Das Kino ist im digitalen Zeitalter angekommen. Mit der modernen Technik ist alles möglich, doch dadurch stirbt auch so langsam der analoge Film aus. Diese Dokumentation beschäftigt sich genau mit dieser Thematik und darum geht es in dieser Kritik um Cinema Futures.

 

 

EINLEITUNG

An dieser Stelle möchte ich mich bei der Filmfirma Mischief Films und bei Teresa Wieser bedanken, dass sie mich zu der Premiere eingeladen haben. Dadurch konnte ich den Dokumentarfilm am Mittwoch sehen, den ich vermutlich nicht gesehen hätte. Mir hat er sehr gut gefallen und daher soll diese Kritik den Zweck haben, dass so viele Leute wie möglich in das Kino gehen um sich den Film anzuschauen, die so wie ich vermutlich wenig von dem Film gewusst haben. Da es ein Dokumentarfilm ist, werde ich diese Kritik auch anders gestalten.

 

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@Foto: Mischief Films

 

DIE THEMATIK

Der Film handelt vom digitalen Zeitalter in der Filmbranche. Wir Menschen sind täglich damit konfrontiert, alle zwei bis drei Jahre gibt es bei den Smartphones etwas Neues, Besseres, Innovativeres und wir stehen schon in der Schlange bei den diversen Elektrohändlern. Das gleiche gilt für PC’s, Tablets und TV-Geräte. In der Filmbranche wurden jahrelang Filme auf Filmrollen gespeichert –  35MM, 70MM und so weiter. Mittlerweile drehen immer mehr Regisseure digital, Filme werden auf Festplatten gespeichert und gelangen so in die Vorführräume der Kinos. Dabei wurde auch angesprochen, dass sowohl der analoge Film vom Aussterben bedroht ist als auch die digitale Welt vor Gefahren nicht verschont bleiben wird. Das Thema passt somit perfekt in unsere heutige Gesellschaft.

 

DIE FILMBRANCHE KOMMT ZU WORT

Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass der analoge Filmstreifen nach und nach verschwunden ist? Diese Frage beantworten viele Experten und Mitarbeiter der Filmbranche. Historiker kommen zu Wort, die über die Entstehung des Filmes generell Auskunft geben und wie sich dieser entwickelt hat. Regisseure erklären, wie sie heutzutage Filme drehen und Restauratoren erzählen mit Leidenschaft wie sie analoge Filme wiederherstellen, die sie in Massen angeliefert bekommen. Wir erfahren auf welchen Geräten die Filme heutzutage den Weg in die Kinos finden. Ich als Schauer habe das Gefühl, dass der Regisseur Michael Palm die richtigen Leute interviewt hat. Es sind Personen an den richtigen Stellen, die Leidenschaft für den Beruf haben aber auch für das Medium Film.

Spannend und traurig zu gleich machte mich die Tatsache, dass viele Filmrollen über die Jahre verschwunden sind oder sie auf Grund von schlechter Lagerung nicht mehr wiederherstellbar sind. Somit gehen viele Filmperlen verschwunden, sowohl aus der Stummfilmzeit als auch aus den 50er bis 80er, sogar den 90er Jahren.

 

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@Foto: Mischief Films

 

Für einen Kritiker wie mich, der sich hauptsächlich mit aktuellem Kinomaterial beschäftigt, war es schön zu sehen als die Hollywood-Regisseure Christoper Nolan und Martin Scorsese interviewt wurden. Beide sind nach wie vor Verfechter des analogen Films, Nolan meinte sogar, dass jeder Filmemacher so filmen sollte solange die Möglichkeit noch besteht. So kann er gerettet werden und das ist auch einer der Kernaussagen von Cinema Futures aus meiner Sicht.

 

DIE TECHNISCHE UMSETZUNG

Von der ersten Sekunde an ist dem Film anzumerken, wie aufwendig diese Dokumentation produziert wurde. Es wurden nämlich nicht nur Filmexperten befragt, sondern auch in den diversen Archiven und Einrichtungen gedreht – alles sehr spektakulär eingefangen. Angefangen von einer indischen Firma, die aus den wenigen vorhandenen Filmrollen die es noch gibt Kratzer entfernt bis hin zu den technischen Möglichkeiten, die heute vorhanden sind. Wir sehen wie ein Experte für digitale Effekte erklärt, wie eine Szene des Filmes Taxi Driver schöner gestaltet wird. Gezeigt wird auch, wie aufwendig eine Filmrolle in den diversen Halterungen und Spulen eingespannt werden muss, um damit einen Film vorzuführen. Wir sehen kilometerlange bunkerartige Lagerräume, in denen sich hunderte, fast tausende Filmrollen aus vergangener Zeit befinden. Die Kamera hält drauf, mit technisch scharfen Bildern wo die Besucher alles sehr genau verfolgen können. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es einen perfekten Einblick in die Filmwelt bietet – so wie sie früher war und so wie sie heute ist.

 

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@Foto: Mischief Films

 

DIE GEFAHREN DER DIGITALEN WELT

Wie eingangs erwähnt ist das analoge Filmen seltener geworden und droht auszusterben. Die Firma Kodak mit Sitz in Rochester, New York zum Beispiel ist heutzutage die einzige Firma, die noch in diesem Bereich mit Filmrollen arbeitet und herstellt – dank Regisseuren wie Nolan oder Scorsese. 300 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, früher waren es in etwa 130.000. Sie haben das Monopol und die wichtige Aufgabe, den Film nicht aussterben zu lassen. Denn in der digitalen Welt ist meiner Meinung nach auch nicht alles perfekt. Zwar gibt es schier unendliche Möglichkeiten, aber die Lagerung der Daten ist nicht so sicher wie bei Filmrollen. Die Gefahr ist hier fast größer, dass diese Daten aus dem Internet verschwinden – Fotos, Filme, und so weiter. Erinnerungsfilme, die damals auf Super8 zum Beispiel gedreht wurden, können durch richtige Lagerung sehr lange aufbewahrt werden ohne dass die Filmrolle Kratzer bekommt und beschädigt wird. Filme, die auf YouTube, Instagram oder andere Social-Media-Plattformen hochgeladen werden, laufen Gefahr irgendwann aus dem Internet zu verschwinden. Darum finde ich es gelungen, dass die Dokumentation mit der Thematik Internet und einem sogenannten Internetarchiv endet. Der Bogen wurde somit perfekt gespannt.

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@Foto: Mischief Films

FAZIT

In Zusammenarbeit mit dem österreichischen Filmmusem ist eine gelungene Dokumentation über ein aktuelles Thema entstanden, welches viele betrifft. Regisseur Michael Palm hat die wichtigsten Aspekte für den Film gefunden und sie gut eingebaut. Alle Begriffe wurden plausibel erklärt und das schöne war, dass nicht nur internationale Experten zu Wort kamen, sondern auch welche aus Österreich. Persönlich war sie mir etwas zu lang, aber das ist Jammern auf Hohem Niveau.

Dokumentationen werden von mir nicht bewertet, ich kann euch den Film jeden Fall empfehlen und ans Herz legen. Vor allem für alle Menschen, die sich für diese Thematik interessieren. Geht ins Kino und schaut ihn euch an, in Wien ist er ab sofort täglich im Stadtkino zu bewundern.

 

Links:

http://www.mischief-films.com/

http://stadtkinowien.at/

 

 

 

 

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